Das Gebäude an der Berliner Straße 19 in Berlin Französisch-Buchholz wird seit seiner Errichtung im Jahr 1909 als Gemeindeschule/Grundschule genutzt. Aufgrund dieser durchgängigen Nutzung als Schulgebäude mit den damit verbundenen Schülerbiographien und besonderen Schulereignissen erleben die Anwohner eine starke soziale Identifikation mit dem Gebäude. Die Schule ist seit über einem Jahrhundert prägender Bestandteil des kulturellen Ortlebens. Das Gebäude ist aus rotem Ziegelsichtmauerwerk errichtet und wird aus diesem Grund umgangssprachlich als die „Rote Schule „ bezeichnet.
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde die Gebäudehülle wieder in ihre bauzeitliche Materialität (Ziegel, Putz, Schiefer und Kupferblech) rückgebaut. Hierbei kommt der Dachlandschaft mit ihrem weit sichtbarem Uhrenturm eine zentrales Gestaltungsrolle als zeichenhafter Orientierungspunkt zu.
Die aus Gründen des Brandschutzes neu zu errichtende Fluchtwegeausbildung wurde so behutsam als möglich in und an das bestehende Bestandsgebäude integriert.
Das auf der Südfassade neu zu errichtende Fluchttreppenhaus wird additiv in Ziegelbauweise vor die bestehende Ziegelbrandwand vorgelagert. Mit seiner schmalen und länglichen Geometrie bildet es eine neue Wandschichtung vor dem Bestandbaukörper aus und verhilft diesem auf seiner Südseite zu neuer Plastizität.